Forecasting Dinner 2017

Realisierungsjahr: 2017

Über die Umfrage

 

Die Umfrage wurde anlässlich des 15. Jubiläumstreffens von CFA Society Forecasting Dinner 2017 durchgeführt. Diese Treffen werden von CFA Society Czech Republic, die zertifizierte Finanzfachleute vereinigt, regelmäßig veranstaltet. Zum Thema des Jubiläumstreffens von führenden inländischen und ausländischen Ökonomen unter der Schirmherrschaft von Jiøí Rusnok, Gouverneur der Tschechischen Nationalbank, war die Debatte über die Entwicklung der tschechischen Wirtschaft.

 

Die Online-Umfrage für die CFA Society Czech Republic wurde in den Tagen vom 16. bis 30. Januar 2017 von der PR Agentur Donath Business & Media im Zusammenwirken mit der Beratungsgesellschaft Herzmann durchgeführt. Zum Ziel hat sie sich gesetzt, Stellungnahmen und aktuelle Erwartungen von Wirtschafts- und Finanzfachleuten bezüglich ausgewählter Themen der tschechischen Wirtschaft und Politik auszuwerten.

 

An der Umfrage nahmen insgesamt 1593 Befragten teil. Die Einladung zur Umfrage haben 8855 Adressaten erhalten, es haben also 18% der Angesprochenen geantwortet.

 

Hauptfeststellungen

 

Gemäß Erwartungen von Finanzfachleuten endet die Devisenintervention der Tschechischen Nationalbank (ÈNB) bis zum Halbjahr

 

Nur ein Fünftel der Fachleute aus dem Finanzsektor (20,5%) meint, dass die ÈNB erst nach der Jahreshälfte 2017 die Deviseninterventionen beendet. Mehr als zwei Fünftel (43,0%) meint dagegen, dass es früher als in der deklarierten Jahreshälfte passiert.

 

Die meisten Adressaten (54,9%) erwarten, dass im Horizont von 12 Monaten nach der Beendigung der Devisenintervention die Krone gestärkt wird, aber dass die ÈNB die Deviseninterventionen nicht wieder herstellt. Am stärksten ist diese Ansicht bei Gruppen VIP und CFA (71,2 % a 70,2 %) vertreten. Ein Fünftel der befragten Personen (19,4 %) setzt voraus, dass die Stärkung des Kronenkurses die ÈNB zur Wiederherstellung der Deviseninterventionen bewegen könnte.

 

Während über die Stärkung des Kronenkurses im Horizont von einem Jahr die mehrheitliche Übereinstimmung herrscht, Vorstellungen über die Kursentwicklung im Zeitpunkt des Verlassens des Interventionsregimes nicht so eindeutig sind. Eine sprunghafte Kursänderung über 5% erwartet etwa ein Drittel der Befragten (36,1%), eine kleinere Änderung unter 5% setzt ebenfalls ein Drittel (33,5%) und eine allmähliche Änderung nur ein Fünftel der Befragten voraus. Die VIP-Befragten (53,4%) vermuten meistens, dass die Änderung bis zu 5% betragen wird, und eine sprunghafte Änderung erwartet nur 27,1% gegenüber 40,3% Befragten aus dem Finanzsektor.

 

Die größte Hoffnung eine Regierung zusammenzustellen, haben nach den diesjährigen Wahlen die gegenwärtigen Regierungsparteien

 

Das Jahr der Parlamentswahlen bietet uns eine Gelegenheit, die Erfüllung von Vorwahlversprechen der gegenwärtigen Koalition zu bewerten. Die meisten Befragten (56,8%) glauben, dass die Koalitionsregierung die meisten ihrer Vorwahlversprechen nicht erfüllt hat. Im Jahre 2014 erwartete 42,9% Befragten der damaligen Umfrage, dass die Politik der neuen Koalitionsregierung der Wirtschaftsentwicklung Tschechiens gut tun wird, der gleichgroße Teil nahm an, dass die neue Regierung der Wirtschaft des Landes schaden wird. Dieser Erwartung zuwider wird der wirkliche Beitrag der Regierung zur Wirtschaftsentwicklung Tschechiens nun von geringfügig mehr Befragten (45,3%) als ursprünglich positiv bewertet, merkbar mehr Kritiker (46,0%) sind gestiegen. Mit der positiven Bewertung der Koalitionsregierung stimmen die meisten Befragten aus der Gruppe VIP (52,1%) und aus der Gruppe CFA (53,5%) und die Befragten aus dem Schulwesen und Ausbildungsbereich (59,9%) überein, Unternehmer und Vertreter von Privatgesellschaften (52,0%) bewerten derer Wirkung eher negativ.

 

Im Bereich Medien werden gemäß absolut meisten Befragten das Fernsehen (83,3%), Internetmedien (86,6%) und soziale Netzwerke (83,3%) einen bedeutenden Einfluss auf die diesjährigen Wahlen haben.

 

Nach 93,7 % der Befragten wird in der kommenden Regierung die Bewegung ANO, bei KDU-ÈSL erwartet es 63,9%, bei ÈSSD dann 58,6%. Was die Oppositionsparteien betrifft, werden die größten Chancen in der kommenden Regierung der Bewegung STAN zugeschrieben, es handelt sich jedoch nur um 25,8% der Befragten.

 

Janota – der beste nachnovemberliche Finanzminister, aber die Finanzleute lieben Kalousek

 

In der Abstimmung über den besten nachnovemberlichen Finanzminister gibt es keinen Mehrheitssieger. Auf dem imaginären ersten Rang platzierte sich Eduard Janota (25,3 %), Minister der Beamtenregierung, den zweiten Rang besetzte der gegenwärtige Minister Andrej Babiš (21,9 %), auf dem dritten Platz ist Miroslav Kalousek (16,7 %), knapp hinter ihm „Vater der Wirtschaftstransformation“ Václav Klaus (16,1 %). Interessant ist der Vergleich der Ergebnisse gemäß Sektoren, in welchen die Teilnehmer der Umfrage tätig sind. Janota und Babiš halten den goldenen und silbernen Rang bei Unternehmern, öffentlicher Verwaltung und Schulwesen. Die Finanzleute setzen jedoch an die Spitze Miroslav Kalousek (25,6 %), wohingegen Andrej Babiš (14,8%) den vierten Rang von ihnen gewann.

 

Gemäß fast drei Fünftel der Befragten (57,5 %) hat die Erfahrung des Finanzministers Andrej Babiš mit der Führung seiner eigener Firmen einen Einfluss auf das Wirtschaften des Staates. Für ein nicht ganz Fünftel (17,9 %) ist dieser Einfluss negativ, zweimal häufiger (39,6 %) ist er im Gegenteil positiv. Gemäß 35,5 % haben diese Erfahrungen keinen wesentlichen Einfluss. Männer glauben an Babiš häufiger als Frauen, sie nehmen seine Person wesentlich ambivalenter wahr.

 

Wie sollte der Staat mit dem Haushaltsüberschuss verfügen? Die meisten Befragten (57,7%) schlagen vor, ihn zur Rückzahlung der Staatsschulden auszunutzen. Ein Fünftel der Befragten (19,5%) würde ihn einmalig investieren und 15% in Reserven behalten.

 

Obwohl in der Frage des Ausnutzens von Haushaltsüberschuss die meisten Befragten für die Schuldenrückzahlung sind, vermutet mehr als vier Fünftel (80,6%), dass der Staat im langfristigen Horizont mehr investieren sollte.

Kontakt: Tomáš Jelínek

Tisková verze

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